Fol­gen von Tren­nung und Schei­dung für Kin­der

ak­tua­li­siert am 31.01.24    von Dr. Ul­ri­ke Lux und Dr. Ja­nin Zim­mer­mann   Ent­wick­lungs- und Fa­mi­li­en­psy­cho­lo­gie, Lud­wig-Ma­xi­mi­lians-Uni­ver­si­tät Mün­chen

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Welche Folgen hat eine Trennung für Kinder?

Nor­ma­le Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung

Die Tren­nung der El­tern stellt für na­he­zu al­le Kin­der ei­ne be­las­ten­de Er­fah­rung dar. Es kommt in der Zeit für Kin­der vie­les zu­sam­men: Das Aus­ein­an­der­bre­chen der Fa­mi­lie, das Mit­er­le­ben von Kon­flik­ten zwi­schen den El­tern, Ver­än­de­run­gen in den all­täg­li­chen Ab­läu­fen und der Ver­lust des ge­wohn­ten Um­felds. Das kann Kin­dern Angst ma­chen und ver­langt ei­ni­ges von ih­nen ab. Es ist des­halb völ­lig nor­mal, wenn Kin­der auf die­se Si­tua­ti­on be­las­tet rea­gie­ren. Bei vie­len kommt es bei­spiels­wei­se zu star­ker Trau­rig­keit oder Wut und ei­ne Zeit lang zei­gen man­che auch Ver­än­de­run­gen in ih­rem Ver­hal­ten.

Se­hen Sie sich auch das Vi­deo zu den Tren­nungs­fol­gen bei Kin­dern an!

Tren­nung der El­tern: Was be­las­tet Kin­der und wie kann man ih­nen hel­fen?
Ei­ne Tren­nung ist für fast al­le Kin­der schwer, weil sie häu­fig mit vie­len Ver­än­de­run­gen und Kon­flik­ten der El­tern ein­her­geht.
Es ist völ­lig nor­mal, dass Kin­der auf die­se Si­tua­ti­on rea­gie­ren.
Gleich nach der Tren­nung ha­ben Kin­der oft star­ke Ge­füh­le wie Trau­rig­keit und Wut und zei­gen zeit­wei­se auch Än­de­run­gen in ih­rem Ver­hal­ten.
Man­che Kin­der sind stil­ler als sonst, ha­ben auf nichts mehr Lust, kön­nen in der Schu­le nicht rich­tig auf­pas­sen oder wol­len sich von ih­ren El­tern nichts mehr sa­gen las­sen.
An­de­re Kin­der lei­den un­ter Schlaf­pro­ble­men oder Bauch­weh und man­che zei­gen Rück­schrit­te in ih­rer Ent­wick­lung.
Oft sind das vor­r­über­ge­hen­de Re­ak­tio­nen auf die neu­e­ Le­bens­si­tua­ti­on. Die meis­ten Kin­der kön­nen die Tren­nung ih­rer El­tern nach ei­ni­ger Zeit gut be­wäl­ti­gen.
Man­chen Kin­dern fällt die Be­wäl­ti­gung aber schwer. Auf­fäl­lig­kei­ten im Ver­hal­ten fal­len dann stark aus oder klin­gen über einen län­ge­ren Zeit­raum nicht ab.
Das kann ganz un­ter­schied­li­che Grün­de ha­ben:
Die Um­stän­de der Tren­nung, das Aus­maß an Ver­än­de­run­gen im All­tag und den Be­zie­hun­gen, aber auch die Fä­hig­kei­ten des Kin­des mit Ver­än­de­run­gen um­zu­ge­hen kön­nen ei­ne Rol­le spie­len.
An­hal­ten­de Kon­flik­te oder ei­ne schlech­te Zu­sam­men­ar­beit der El­tern kön­nen auch da­zu bei­tra­gen, dass Kin­der mehr Schwie­rig­kei­ten ha­ben, sich an die Tren­nung an­zu­pas­sen.
Es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten, wie El­tern ih­ren Kin­dern in die­ser Si­tua­ti­on hel­fen kön­nen. Wich­tig ist, ih­nen die Tren­nung ver­ständ­lich zu er­klä­ren und bei wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen wie der Be­treu­ungs­re­ge­lung mög­lichst auch ih­re Wün­sche ein­zu­be­zie­hen.
Auch Ver­ständ­nis für Ge­füh­le ist wich­tig; d.h. die Kin­der zu trös­ten, wenn sie trau­rig sind oder den an­de­ren El­tern­teil ver­mis­sen, und sich Zeit für sie zu neh­men.
Au­ßer­dem soll­ten Kin­der wei­ter­hin Un­ter­stüt­zung und Zu­wen­dung durch bei­de El­tern­tei­le er­fah­ren.
Hilf­reich sind z.B. ei­ne kon­se­quen­te Er­zie­hung, zu­ver­läs­si­ge Ab­läu­fe und Re­ge­lun­gen.
Zeigt ein Kind über län­ge­re Zeit Auf­fäl­lig­kei­ten, kann es zu­dem wich­tig sein, sich Hil­fe zu ho­len.
Ne­ben ver­schie­de­nen Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten für El­tern gibt es z.B. Kin­der­grup­pen zu Tren­nung und Schei­dung, et­wa in Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len.
Pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung kann den El­tern hel­fen, Kon­flik­te zu klä­ren. Der Aus­tausch mit an­de­ren Kin­dern kann da­zu bei­tra­gen, die Tren­nung ein­zu­ord­nen und Stra­te­gi­en zu fin­den, mit der Tren­nung um­zu­ge­hen.

 

Ver­än­de­run­gen über die Zeit

Den meis­ten Kin­dern ge­lingt es aber mit der Zeit, sich an die neue Si­tua­ti­on zu ge­wöh­nen und die Be­las­tun­gen klin­gen wie­der ab. Bei man­chen Kin­dern kann dies schnell ge­hen – an­de­re brau­chen viel­leicht et­was län­ger. Bei ei­ni­gen Kin­dern kommt es vor, dass ih­re Be­las­tun­gen trotz Un­ter­stüt­zung durch die El­tern nicht bes­ser wer­den oder ih­re Ver­hal­tens­än­de­run­gen sehr stark sind. Hier kann es wich­tig sein, sich fach­li­che Hil­fe zu ho­len, um die Kin­der gut zu un­ter­stüt­zen!

Sie möch­ten sich über pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te für Kin­der in­for­mie­ren?

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El­tern-Tipp

Ha­ben Sie Ver­ständ­nis für die Ge­füh­le und Re­ak­tio­nen Ih­rer Kin­der und ge­ben Sie ih­nen Zeit!

Wie verarbeiten Kinder die Trennung?

Kin­der ver­ar­bei­ten Tren­nun­gen ganz un­ter­schied­lich

Da­bei sind man­che Re­ak­tio­nen ganz ähn­lich wie bei Er­wach­se­nen, an­de­re aber auch ganz an­ders. Hier se­hen Sie die häu­figs­ten Re­ak­tio­nen von Kin­dern auf die Tren­nung.

 

Pro­test­

 
  • Wut­aus­brü­che
  • Star­kes Wei­nen
  • An­klam­mern in Tren­nungs­si­tua­tio­nen
     

Ge­dan­ken und Ge­füh­le

 
  • Ver­mis­sen des je­wei­li­gen El­tern­teils
  • Wunsch, dass die El­tern wie­der zu­sam­men­kom­men
  • Schuld­ge­füh­le
  • Zer­ris­sen­heit und Wun­sch, es al­len recht zu ma­chen
  • Ängs­te, einen El­tern­teil zu ver­lie­ren

     

An­pas­sung

 
  • Durch zeit­wei­sen Fo­kus auf Tren­nungs­ver­ar­bei­tung we­ni­ger Kon­zen­tra­ti­on und Ener­gie für an­de­re Din­ge (z. B. Ler­nen, Spie­len, Freun­de)
  • Mit der Zeit Ab­nah­me ne­ga­ti­ver Ge­füh­le und Wie­der­er­lan­gen von Si­cher­heit und Ge­bor­gen­heit
Ein Mädchen sitzt und vergräbt traurig ihr Gesicht in ihren Händen. Über ihr schwebt eine Regenwolke.

Weinendes Mädchen

Je nach Al­ter fällt Pro­test na­tür­lich ganz un­ter­schied­lich aus. So zei­gen ins­be­son­de­re jün­ge­re Kin­der häu­fig of­fen ih­ren Kum­mer, wei­nen oder for­dern vol­ler Wut und Hoff­nung ih­re Be­zugs­per­son zu­rück. Aber auch äl­te­re Kin­der und Ju­gend­li­che sind nach der Tren­nung oft sehr trau­rig oder wü­tend auf einen oder bei­de El­tern­tei­le.

Vor al­lem bei jün­ge­ren Kin­dern ist al­lein die Ab­we­sen­heit ei­ner Be­zugs­per­son selbst oft­mals schon be­las­tend, ganz gleich ob dies ei­ne zeit­lich be­fris­te­te Tren­nung von ei­nem El­tern­teil im Rah­men ers­ter Um­gangs­kon­tak­te oder Über­nach­tun­gen ist oder ob es sich um ei­ne län­ge­re Tren­nung von ei­nem El­tern­teil han­delt. Be­son­ders be­las­tend ist die Ab­we­sen­heit ei­ner Be­zugs­per­son, wenn die Kin­der ge­ra­de ei­ne Pha­se star­ker Tren­nungs­angst oder star­ken Klam­merns an einen El­tern­teil durch­le­ben. In die­ser Si­tua­ti­on hilft Kin­dern grund­sätz­lich, wenn ei­ne vor­über­ge­hen­de Tren­nung im­mer nur von ei­nem El­tern­teil er­folgt, wäh­rend der an­de­re El­tern­teil wei­ter­hin ver­füg­bar ist und das Kind trös­ten kann. Al­ler­dings ist auch die­ser Trost an­fangs nicht im­mer er­folg­reich. Wenn die Kin­der durch die Tren­nung von ei­ner Be­zugs­per­son stark ver­un­si­chert sind, las­sen sie sich mög­li­cher­wei­se nur schwer be­ru­hi­gen, zei­gen sehr star­ke Wut oder klam­mern sich ver­zwei­felt an die­se.

 

Mit der Zeit nimmt das Pro­test­ver­hal­ten meist ab, aber Kin­der wie Ju­gend­li­che be­schäf­ti­gen sich wei­ter­hin häu­fig ge­dank­lich mit dem je­weils ab­we­sen­den El­tern­teil und ver­mis­sen ihn oder sie. Äl­te­re Kin­der und Ju­gend­li­che ma­chen sich zu­dem häu­fig vie­le Ge­dan­ken dar­über, ob sie an der Tren­nung Schuld tra­gen, sie füh­len sich zer­ris­sen zwi­schen bei­den El­tern­tei­len und wol­len es al­len recht ma­chen. Auch die Fra­ge da­nach, wie sich die Be­zie­hung zu bei­den El­tern­tei­len ver­än­dert und die Angst da­vor, einen El­tern­teil zu ver­lie­ren, be­schäf­tigt sie sehr.

An­de­rer­seits sind man­che Kin­der auch er­leich­tert, vor al­lem dann, wenn es vor­her viel Streit zwi­schen den El­tern gab und sich die Si­tua­ti­on nach der Tren­nung erst ein­mal be­ru­higt. Trotz­dem sind fast al­le Kin­der sehr trau­rig, dass ih­re Fa­mi­lie nicht mehr zu­sam­men­lebt. Der Wunsch, dass die El­tern wie­der ein Paar wer­den, hält bei vie­len Kin­dern häu­fig lan­ge an.

Möch­ten Sie mehr da­zu er­fah­ren, wie sie Ih­re Kin­der bei der Ver­ar­bei­tung der Tren­nung un­ter­stüt­zen kön­nen?

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Zwei Geschwister stehen nebeneinander. Der Junge streckt die Hand nach seiner Schwester aus. Das Mädchen sagt, dass Papa wieder bei ihnen wohnen soll.
Junge der am Boden sitzt und mit seinen Armen die Beine umschließt. Von oben wird ihm eine helfende Hand entgegengestreckt.

Hilfe bei der Anpassung

An­pas­sung an die neue Si­tua­ti­on

Der Um­gang mit den vie­len ne­ga­ti­ven Ge­füh­len und die An­pas­sung an die neue Si­tua­ti­on er­for­dern vie­le Res­sour­cen von Kin­dern, die ih­nen dann an an­de­rer Stel­le feh­len. Es fällt ih­nen dann bei­spiels­wei­se schwer, Frust aus­zuhal­ten, sie sind un­aus­ge­gli­chen, schla­fen schlecht oder sind beim Spiel oder beim Ler­nen stän­dig mit ih­ren Ge­dan­ken wo­an­ders.

Mit der Zeit ge­wöh­nen sich Kin­der aber an die neue Fa­mi­li­en­si­tua­ti­on. Vor al­lem, wenn sie er­le­ben, dass bei­de El­tern wei­ter­hin ver­läss­lich für sie da sind und auf ih­re Be­dürf­nis­se ein­ge­hen. Ne­ga­ti­ve Ge­füh­le und Ver­lu­stängs­te neh­men dann im­mer wei­ter ab, sie füh­len sich wie­der zu­neh­mend si­cher und ge­bor­gen und kön­nen sich da­durch wie­der bes­ser auf ih­re ei­ge­ne Ent­wick­lung kon­zen­trie­ren.

 

 

Wie reagieren Kinder auf die Trennung?

 

Die Re­ak­ti­on von Kin­dern auf die el­ter­li­che Tren­nung hängt von ver­schie­de­ne Fak­to­ren ab, wie z. B. dem Al­ter, ih­rem Ent­wick­lungs­stand oder ih­rer Per­sön­lich­keit. Es las­sen sich aber kei­ne Al­ters­be­rei­che be­nen­nen, in wel­chen Kin­dern die An­pas­sung an die Tren­nung be­son­ders leicht oder schwer fällt. Grund­sätz­lich kön­nen in al­len Al­ters­grup­pen Be­las­tungs­an­zei­chen be­ob­ach­tet wer­den. Al­ler­dings be­ein­flus­sen Al­ter und Ent­wick­lungs­stand der Kin­der auf wel­che Wei­se sich Be­las­tun­gen äu­ßern.

 

Nach Al­ter ge­ord­ne­te Über­sicht über Tren­nungs­fol­gen und -be­las­tun­gen

 

Säug­lin­ge und Klein­kin­der (0-2 Jah­re)
Häu­fi­ge Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung der El­tern
Be­reich Auf­fäl­lig­kei­ten

Nach in­nen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Ängs­te
  • Un­ru­he
  • Ner­vo­si­tät
  • Star­kes Wei­nen
  • An­klam­mern
  • Ver­min­der­tes In­ter­es­se an Spiel­zeug & so­zia­len Kon­tak­ten

Nach au­ßen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Reiz­bar­keit
  • Ag­gres­si­ves Ver­hal­ten

Ent­wick­lung / Ler­nen

  • Rück­schrit­te in der Ent­wick­lung (v. a. sprach­li­cher Be­reich)
Kör­per­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten
  • Nacht­angst
  • Ein­schlaf­schwie­rig­kei­ten

 

Sitzendes Kleinkind
Klein­kin­der (2-3 Jah­re)
Häu­fi­ge Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung der El­tern
Be­reich Auf­fäl­lig­kei­ten

Nach in­nen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Ängs­te
  • Furcht­sam­keit
  • Ir­ri­tier­bar­keit
  • Star­kes Wei­nen
  • Zö­ger­li­che Tren­nung von El­tern auch in ver­trau­ter Um­ge­bung (z. B. bei Groß­el­tern, Ki­ta)
  • An­klam­mern
  • Ver­min­der­tes Spiel­ver­hal­ten

Nach au­ßen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Trotz­ver­hal­ten
  • Wut­aus­brü­che
  • Ag­gres­si­ves Ver­hal­ten

Ent­wick­lung / Ler­nen

  • Rück­schrit­te in der Ent­wick­lung (z. B. Ein­näs­sen)
Kör­per­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten
  • Schlaf­pro­ble­me

 

Stehendes Kleinkind
Kin­der­gar­ten- und Vor­schul­kin­der (3-5 Jah­re)
Häu­fi­ge Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung der El­tern
Be­reich Auf­fäl­lig­kei­ten

Ge­füh­le und Ver­hal­tens­wei­sen in Be­zug auf die Tren­nung

  • Schuld­ge­füh­le

Nach in­nen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Ver­lu­stängs­te
  • Ein­sam­keit
  • Trau­rig­keit
  • Ir­ri­tier­bar­keit
  • Selbst­wert­pro­ble­me
  • Ver­min­der­tes Ver­trau­en in die Zu­ver­läs­sig­keit mensch­li­cher Be­zie­hun­gen
  • An­klam­mern
  • Re­du­zier­tes Spiel­ver­hal­ten

Nach au­ßen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Trotz­ver­hal­ten
  • Wut­aus­brü­che
  • Ag­gres­si­ves Ver­hal­ten

Ent­wick­lung / Ler­nen

  • Rück­schrit­te in der Ent­wick­lung (v. a. er­neu­tes Ein­näs­sen)
Kör­per­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten
  • Schlaf­pro­ble­me
  • Alb­träu­me
  • Ap­pe­tit­lo­sig­keit
  • Bauch­schmer­zen
  • Kopf­schmer­zen

 

Mädchen im Kindergartenalter
Kin­der in der Grund­schu­le (6-9 Jah­re)
Häu­fi­ge Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung der El­tern
Be­reich Auf­fäl­lig­kei­ten

Ge­füh­le und Ver­hal­tens­wei­sen in Be­zug auf die Tren­nung

  • Ge­fühl der Zer­ris­sen­heit zwi­schen den El­tern (Lo­ya­li­täts­kon­flik­te)
  • Schuld­ge­füh­le
  • Wunsch nach Wie­der­ver­ei­ni­gung der Fa­mi­lie

Nach in­nen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Ver­lu­stängs­te
  • Ir­ri­tier­bar­keit
  • Ru­he­lo­sig­keit
  • Rück­zug
  • Ver­schlos­sen­heit
  • Nach­denk­lich­keit
  • Ängs­te vor Ob­jek­ten, Per­so­nen oder Si­tua­tio­nen (Pho­bi­en)

Nach au­ßen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Wut­aus­brü­che
  • Lau­nen­haf­tig­keit
  • Ag­gres­si­ves Ver­hal­ten
  • Ver­wei­ge­rungs­ver­hal­ten
  • Zu­kunft­s­ängs­te

Ent­wick­lung / Ler­nen

  • Be­ein­träch­ti­gung schu­li­scher Leis­tun­gen
  • Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me
Kör­per­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten
  • Schlaf­pro­ble­me

 

Mädchen im Grundschulalter
Schul­kin­der (10-13 Jah­re)
Häu­fi­ge Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung der El­tern
Be­reich Auf­fäl­lig­kei­ten

Ge­füh­le und Ver­hal­tens­wei­sen in Be­zug auf die Tren­nung

  • Ge­fühl der Zer­ris­sen­heit zwi­schen den El­tern (Lo­ya­li­täts­kon­flik­te)
  • Ohn­machts­ge­füh­le
  • Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me für el­ter­li­che Pro­ble­me

 

Nach in­nen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Ver­lu­stängs­te
  • Zu­kunft­s­ängs­te
  • Nie­der­ge­schla­gen­heit
  • Ein­sam­keit
  • Selbst­wert­pro­ble­me
  • Iden­ti­täts­pro­ble­me

 

Nach au­ßen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

 
  • Ag­gres­si­ves Ver­hal­ten

Ent­wick­lung / Ler­nen

  • Be­ein­träch­ti­gung schu­li­scher Leis­tun­gen
  • Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me
Kör­per­li­che Auf­fäl­lig­kei­ten
  • Schlaf­pro­ble­me

 

Mädchen im Schulalter
Ju­gend­li­che (14-17 Jah­re)
Häu­fi­ge Re­ak­tio­nen auf die Tren­nung der El­tern
Be­reich Auf­fäl­lig­kei­ten

Ge­füh­le und Ver­hal­tens­wei­sen in Be­zug auf die Tren­nung

  • Ge­fühl der Zer­ris­sen­heit zwi­schen den El­tern (Lo­ya­li­täts­kon­flik­te)

Nach in­nen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Rück­zug
  • Selbst­wert­pro­ble­me
  • Iden­ti­täts­kri­sen
  • Star­kes Nä­he­be­dürf­nis
  • Be­zie­hungs­pro­ble­me

Nach au­ßen ge­rich­te­te Auf­fäl­lig­kei­ten

  • Star­ke Ge­fühls­schwan­kun­gen
  • Star­ke Ge­fühls­aus­brü­che
  • Ag­gres­si­ves Ver­hal­ten
  • Di­stan­zie­rung/ab­rup­te Ab­lö­sung von den El­tern
  • Al­ko­hol- oder Dro­gen­ge­brauch

Ent­wick­lung / Ler­nen

  • Be­ein­träch­ti­gung schu­li­scher Leis­tun­gen
  • Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me

 

Junge im Jugendalter

Was beeinflusst, wie gut Kinder mit der Trennung klarkommen?

Ein­flüs­se auf die Be­las­tung der Kin­der

Auch wenn bei der Mehr­heit der Kin­der die An­zei­chen von Be­las­tung mit der Zeit wie­der ab­neh­men, zei­gen ei­ni­ge Kin­der ein an­hal­tend ho­hes Aus­maß an emo­tio­na­len Pro­ble­men oder Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten. Teil­wei­se kön­nen Be­las­tun­gen so­gar bis ins Er­wach­se­nen­al­ter be­ob­ach­tet wer­den wie bei­spiels­wei­se ei­n er­höh­tes Ri­si­kos für De­pres­sio­nen und Such­ter­kran­kun­gen oder für Pro­ble­me in den ei­ge­nen Lie­bes­be­zie­hun­gen. Aber wie kommt es, dass es man­chen Kin­dern schwe­rer fällt als an­de­ren, die Tren­nung der El­tern zu ver­ar­bei­ten? Hier­auf gibt es kei­ne ein­fa­che Ant­wort. Meist spie­len meh­re­re Fak­to­ren ei­ne Rol­le. Die Wich­tigs­ten sind in der fol­gen­den Über­sicht zu­sam­men­ge­fasst:

 

Wie kann man Kinder bei der Bewältigung der Trennung unterstützen?

Mög­lich­kei­ten der Un­ter­stüt­zung

 

El­tern ha­ben vie­le Mög­lich­kei­ten, ih­re Kin­der nach der Tren­nung zu un­ter­stüt­zen und die neu­en Fa­mi­li­en­be­zie­hun­gen po­si­tiv zu ge­stal­ten. Su­chen Sie nach ge­naue­ren In­for­ma­tio­nen, was Kin­dern nach der Tren­nung gut­tut, wie Sie Ih­re Kin­der bei der An­pas­sung an die neue Si­tua­ti­on un­ter­stüt­zen kön­nen und in wel­chen Si­tua­tio­nen ei­ne El­tern­be­ra­tung, ei­ne Kin­der­grup­pe oder ei­ne in­di­vi­du­el­le Un­ter­stüt­zung des Kin­des sinn­voll sein kann?

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in den Händen eines Erwachsenen liegen die Hände eines Kindes, in deren Mitte ein Herz zu sehen ist.

Für­sor­ge

El­tern-Tipp

Selbst­für­sor­ge

 

Neh­men Sie sich auch selbst Zeit, um die fa­mi­li­ären Ver­än­de­run­gen und die Tren­nung zu ver­ar­bei­ten und für sich selbst zu so­gen. Nur so kön­nen Sie auch Ih­re Kin­der in der Si­tua­ti­on gut un­ter­stüt­zen.

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Quellen

Mehr zum The­ma

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu Quel­len der In­hal­te die­ser Sei­te.


Ama­to, P. R. (2001). Child­ren of di­vor­ce in the 1990s: an up­da­te of the Ama­to and Keith (1991) me­ta-ana­ly­sis. Jour­nal of fa­mi­ly psy­cho­lo­gy : JFP : jour­nal of the Di­vi­si­on of Fa­mi­ly Psy­cho­lo­gy of the Ame­ri­can Psy­cho­lo­gi­cal As­so­cia­ti­on (Di­vi­si­on 43), 15(3), 355–370. htt­ps://doi.org/10.1037//0893-3200.15.3.355

Ha­rold, G. T. & Sel­lers, R. (2018). An­nu­al Re­se­arch Re­view: In­ter­pa­ren­tal con­flict and youth psy­cho­pa­tho­lo­gy: an evi­dence re­view and prac­ti­ce fo­cu­sed up­da­te. Jour­nal of child psy­cho­lo­gy and psych­ia­try, and al­lied dis­ci­pli­nes, 59(4), 374–402.

Schmidt-Den­ter, U. (2001). Dif­fe­ren­ti­el­le Ent­wick­lungs­ver­läu­fe von Schei­dungs­kin­dern. In S. Wal­per & R. Pe­krun (Eds.), Fa­mi­lie und Ent­wick­lung. Ak­tu­el­le Per­spek­ti­ven der Fa­mi­li­en­psy­cho­lo­gie (S. 292–313). Ho­gre­fe.

Swartz-den Hol­lan­der, E. (2017). Pa­ren­tal di­vor­ce and child­ren’s ad­just­ment: An up­da­ted me­ta-ana­ly­sis: Mas­ter-The­sis. Ut­recht Uni­ver­si­ty, Ut­recht, NL.

van Di­jk, R., van der Valk, I. E., De­ko­vic, M. & Bran­je, S. (2020). A me­ta-ana­ly­sis on in­ter­pa­ren­tal con­flict, pa­ren­ting, and child ad­just­ment in di­vor­ced fa­mi­lies ). A me­ta-ana­ly­sis on in­ter­pa­ren­tal con­flict, pa­ren­ting, and child ad­just­ment in di­vor­ced fa­mi­lies: Ex­ami­ning me­dia­ti­on using me­ta-ana­ly­tic struc­tu­ral equa­ti­on mo­dels. Cli­ni­cal psy­cho­lo­gy re­view, 79, 101861. htt­ps://doi.org/10.1016/j.cpr.2020.101861

Wal­per, S., & Lang­mey­er, A. N. (2014). Aus­wir­kun­gen ei­ner el­ter­li­chen Tren­nung auf die Ent­wick­lung von Kin­dern in den ers­ten Le­bens­jah­ren. In R. Kiß­gen & N. Hei­nen (Eds.), Tren­nung, Tod und Trau­er in den ers­ten Le­bens­jah­ren. Be­glei­tung und Be­ra­tung von Kin­dern und El­tern (S. 159–176). Klett-Cot­ta.

 

 

Kin­der über die Tren­nung in­for­mie­ren
Wie kann man mit Kin­dern über die Tren­nung spre­chen?

Wenn die El­tern sich tren­nen, ha­ben Kin­der vie­le Fra­gen. Es ist wich­tig, mit ih­nen zu spre­chen, wie es wei­ter­geht. Er­fah­ren Sie auf der fol­gen­den Sei­te, wie man Ge­sprä­che mit den Kin­dern über die Tren­nung al­ters­ge­mäß durch­füh­ren kann.

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Be­glei­tung bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung
Was hilft Kin­dern bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung?

Die Tren­nung der El­tern ist für die meis­ten Kin­der ver­un­si­chernd und be­las­tend. Le­sen Sie auf der fol­gen­den Sei­te, was Kin­der brau­chen, um die Tren­nung ih­rer El­tern er­folg­reich zu be­wäl­ti­gen, und wie Sie Ih­re Kin­der da­bei gut un­ter­stüt­zen kön­nen.

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Fa­mi­li­en­be­zie­hun­gen und Lo­ya­li­täts­kon­flik­te
Wie kön­nen die Be­zie­hun­gen zu bei­den El­tern­tei­len er­hal­ten wer­den?

Die meis­ten Kin­dern wün­schen sich nach der Tren­nung wei­ter­hin Kon­takt zu bei­den El­tern­tei­len. Auf der fol­gen­den Sei­te er­hal­ten Sie In­for­ma­tio­nen da­zu, wie Sie die Be­zie­hung Ih­rer Kin­der zum an­de­ren El­tern­teil för­dern und die Ent­ste­hung von Lo­ya­li­täts­kon­flik­te ver­mei­den kön­nen.

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