Betreuung und Umgang gestalten
aktualisiert am 31.01.24 von Prof. Dr. Heinz Kindler, Dr. Ulrike Lux und Dr. Janin Zimmermann Entwicklungs- und Familienpsychologie, Deutsches Jugendinstitut und Ludwig-Maximilians-Universität München
Was erwartet Sie auf dieser Seite?
Hier finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen:
- Wie finden wir ein Betreuungsmodell, das zu uns passt?
- Wie kann man Umgangskontakte positiv gestalten?
- Wie kann man die Wünsche der Kinder einbeziehen?
Wie finden wir ein Betreuungsmodell, das zu uns passt?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die Betreuung der Kinder nach der Trennung aufzuteilen. Grob können drei Modelle unterschieden werden:
Residenzmodell
Die Kinder leben hauptsächlich bei einem Elternteil und haben mit dem getrennt lebenden Elternteil (regelmäßig) Umgang.
Wechselmodell
Die Kinder leben zu mindestens 33 % der Zeit bei jedem Elternteil. Die Eltern teilen sich die Betreuung also annähernd hälftig auf.
Nestmodell
Die Kinder leben stabil an einem Ort, z. B. der ehemaligen Familienwohnung, und die Eltern leben abwechselnd bei den Kindern und teilen sich die Betreuung ihrer Kinder auf.
Die Wahl des Betreuungsmodells
Bei der Wahl des Betreuungsmodells gibt es vieles zu berücksichtigen. Folgenden Kriterien sollten in die Entscheidung einfließen:
Kriterien zur Wahl eines Betreuungsmodells
- Finanzielle (und Wohn-) Situation
- Wohndistanz zwischen den Eltern
- Arbeitssituation der Eltern
- Alter der Kinder
- Wünsche der Kinder
- Wohlbefinden und Belastungen der Kinder
- Betreuungssituation vor der Trennung
- Kooperationsbereitschaft zwischen den Eltern
- Neue Partnerschaften der Eltern
Entscheidungshilfe
Sie wünschen sich Unterstützung bei der Wahl eines Betreuungsmodells? Nutzen Sie die STARK-Entscheidungshilfe!
Sie möchten gerne mehr zu den Vor- und Nachteilen der Betreuungsmodelle erfahren und fragen sich welches Modell am besten zu Ihrer Situation passt?
Wie kann man Umgangskontakte positiv gestalten?
Was ist bei der Umgangsregelung für die Kinder besonders wichtig?
Wie können Umgangskontakte bei großen Entfernungen zwischen den Eltern gestaltet werden?
Wie können Umgänge gestaltet werden, wenn ich bisher kaum Kontakt zu meinem Kind hatte?
Umgangskontakte sind dazu da, dass Kinder nach der Trennung ihrer Eltern weiterhin eine Beziehung zu beiden Elternteilen pflegen können. Dabei müssen Eltern sich z. B. einigen, an welchen Wochentagen die Kinder vom einen oder vom anderen Elternteil betreut werden, wie häufig die Kinder vom einen zum anderen wechseln sollen und wo die Übergaben stattfinden sollen. Zudem kann es auch zu verschiedenen Herausforderungen beim Umgang kommen, z.B. wie man damit umgeht, wenn Kinder aufgewühlt vom Umgang kommen, es Schwierigkeiten bei den Übergaben gibt und äußern, dass sie nicht so gern zum anderen Elternteil gehen. Auf der folgenden Seite erfahren Sie, warum Umgangskontakte für Kinder und Eltern wichtig sind, was man Regelungen beachten sollte und wie Wechsel für alle Beteiligten entspannt verlaufen. Zudem erhalten Sie praktische Tipps zu ersten Übernachtungskontakten bei jüngeren Kindern sowie praktische Tipps, wie Sie Umgangskontakte so gestalten können, dass die Kinder gerne kommen.
Sie möchten mehr zum Thema Umgang erfahren?
MEHR ERFAHRENWie kann man die Wünsche der Kinder einbeziehen?
Ab wann sollte man die Kinder nach ihren Wünschen fragen?
Wie können wir vermeiden, dass unser Kind das Gefühl hat, sich zwischen uns entscheiden zu müssen?
Was machen wir, wenn beide Kinder etwas anderes wollen?
Kinder wollen bei wichtigen Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, in der Regel nach ihrer Meinung gefragt werden. Werden sie in die Entscheidungen zum Betreuungsmodell oder der Kontaktregelung nach der Trennung einbezogen, hat das meist positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Kinder. Außerdem führt es meist zu stabileren Regelungen. Eltern haben allerdings oft viele Fragen dazu: Ab welchem Alter sollte man Kinder einbeziehen? Wie vermeiden wir, dass die Kinder den Eindruck bekommen, dass sie sich zwischen uns entscheiden sollen? Wie sollen wir mit Ihren Wünschen und Reaktionen umgehen?
Erfahren Sie mehr dazu, wie Kinder bei wichtigen Entscheidungen altersgerecht einbezogen werden können.